Hannover, 22. September 2010. Es war
die automobile Sensation der IAA Nutzfahrzeuge, damit
hatte nun wirklich niemand gerechnet: Humorist Dietmar
Wischmeyer hat den Vorfahren des neuen Volkswagen Amarok
in Argentinien entdeckt und ihn natürlich direkt auf das
hannoversche Messegelände bringen lassen. Bei
Ausgrabungen am Rio de la Plata war der spektakuläre
Fund im vergangenen Jahr zutage getreten und ist heute
im Besitz eines Sammlers aus Schaumburg. Als Günther,
der Treckerfahrer hat Wischmeyer den neuen Volkswagen
Amarok (in Hannover entwickelt und in Argentinien
gebaut) und seinen Vorgänger, den Hanomag-L 28-Pickup
(Baujahr 1953, in Hannover für Argentinien gefertigt) im
direkten Vergleich getestet.
„Der Hanomag is ja den Amarok sein
Urahn“, konstatiert Günther während der Vorstellung der
Ergebnisse aus seinem Vergleichstest. Und dank
„vorgefaultem Pritschenboden mit Löchern, durch die man
ein erwachsenes Meerschweinchen werfen kann“ hatte der „vorgerostete
“ Hanomag natürlich direkt die Nase vorn.
Das „Modell VintageLine“ mit sage und schreibe 50 PS und
Viergang-Schaltgetriebe verfügte zudem schon 1953
serienmäßig über die Geschwindigkeitsregelanlage FUSS
(den rechten auf dem Pedal mittig platzieren und den
Anstellwinkel des Knöchels entsprechend der gewünschten
Endgeschwindigkeit variieren), die Klimaanlage
Kurbeltronic (in die Türen integriert) und Komfortsitz
mit Rückenlehne. Auch die „zusätzliche
Außengeräuschmigration durch Löcher im Bodenblech“
überzeugte den Treckerfahrer. „Außerdem hat der Hanomag
nur einen Motor, wenn überhaupt und man muss nicht
auswählen", sagt Günther.
Der Amarok hingegen sei als
Allroundtalent mit revolutionär geringem Verbrauch durch
hochmoderne TDI-Motoren zwar ein guter Pickup, verfüge
aber weder über die beim Hanomag auffallenden
Schwermetallräder, noch über die stylishen
Stoffsitzbezüge „PotatoBag“, die den L-28 ausmachen.
Kleiner Wermutstropfen des Hanomag: „Die Kiste fährt
nicht mehr und muss auf´n Transporter bewegt werden“,
erklärt der selbsternannte Nutzfahrzeug-Journalist.
„Könnte der verschmadderte
Pampa-Cruiser noch fahren, müsste der Hightech-Truck
einpacken“, findet Günther. Wer lege auch schon wert auf
überflüssige Features wie Fahrer- und Beifahrer-Airbag,
Sitzpolsterung, geringe Emissionen oder gar permanenten
Allradantrieb.
Trotz der prägnanten Vorteile des
L-28 gewann der Amarok knapp gegen seinen Urahn. „Die
Karre fährt, das hat´s rausgerissen." fasste der
Treckerfahrer die fachmännische Begründung zusammen.
Quelle: Volkswagen
AG |